Jahresausklang 2025 und viel innere Kind Arbeit
Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler und das Jahr 2025 neigt sich langsam dem Ende zu. Mit Dankbarkeit blicke ich zurück auf ein Jahr mit bewegenden und tiefen Prozessen mit Menschen, die etwas verändern wollten.
Erwachsene können nicht immer so reagieren, wie sie möchten, weil frühe Kindheitserfahrungen (Verletzungen, emotionaler Mangel) tiefe, unbewusste Muster und Grundüberzeugungen im Gehirn verankern, die das emotionale System auch als Erwachsene steuern. In Stressmomenten werden wir "getriggert" und agieren aus dem „Verletzten Kind“ hinaus.
Ob wir es wollen oder nicht, unsere Prägungen und Erfahrungen hinterlassen Spuren. Tiefe emotionale Erfahrungen können nicht durch Geld, Reichtum, Ablenkungsmanöver und Urlaube wegradiert und vergessen werden. Unverarbeitete Themen holen uns wieder ein, wenn sie nicht angeschaut, bearbeitet, verstanden und geheilt wurden. Verletzungen, unbearbeitete Konflikte und traumatische Erfahrungen zeigen sich bei den Menschen plötzlich in starken körperlichen Beschwerden. Der Körper zeigt uns manchmal unübersehbar, was die Psyche womöglich über viele Jahre zu wenig beachtet hat. Oder Kinder und Kindeskindern zeigen uns in ihrem Leiden, nicht nur woran sie leiden und was nur Ihnen schwer fällt, sondern was womöglich schon in früheren Generationen an Schwierigkeiten da war, aber nun ans Licht und ins Bewusstsein kommt und dadurch gesehen, bearbeitet und geheilt werden darf.
Der Weg für viele Menschen, die bereit sind hinzuschauen, führt über die Aufarbeitung vergangener Verletzung, wie zum Beispiel mithilfe der „inneren Kind Arbeit“. Durch die Innere-Kind-Arbeit können unverarbeitete Traumas oder Verletzungen, die unser heutiges Verhalten, Denken und Fühlen immer noch prägen (zum Beispiel durch starke, übertriebene Reaktionen der Wut und Angst) nochmals gesehen und dadurch geheilt werden; Indem das Bewusstsein des heutigen Erwachsenen Ichs gestärkt wird und uns dadurch hilft, alte Muster zu durchbrechen und eine stabile, mitfühlende Verbindung zum eigenen Selbst als Erwachsene aufzubauen.
Es zeigt sich, dass diese Prozesse und Veränderungen ihre Zeit brauchen. Man stelle sich vor, wir reden hier nicht nur über Erfahrenes vom letzten Jahr, oder den letzten paar Jahren, sondern über Jahrzehnte oder womöglich Jahrhunderte weiter gegebene emotionale Erfahrungen oder Traumas von Generation zu Generation. So versteht sich, dass wir diese Prägungen nicht einfach mit 2 oder 3 Sitzungen bewusst werden und gerade verändern können. Es braucht Zeit Unverarbeitetes, über Generationen weiter gegebene Verstrickungen, Erlebnisse, Traumas bewusst zu werden und zu verarbeiten, damit Neues entstehen kann.
In einer Welt, in der im Aussen Vieles schnell geworden ist, wo vieles per Mausklick oder per Knopfdruck möglich ist, hinterlässt dies bei manchen Menschen eine Ungeduld, auch Verunsicherung oder Enttäuschung, wenn sich auf emotionaler Ebene nicht so schnell eine Wunderlösung zeigt. Die Aufarbeitung und das Bewusstwerdung kann zudem auch wehtun, es kann Trauer aufkommen, es kann starke Wut aufkommen. Die inneren Prozesse, und die womöglich langanhaltenden Wunden brauchen ihre Zeit zur Heilung. Es braucht in dieser Arbeit oft auch Geduld, Mut und eine tiefe innere Überzeugung durch eine Veränderung im Innern etwas so wichtiges für sich selber, die Kinder und Kindeskinder, die Menschen um sich, die Gesellschaft zu bewirken.
So wünsche ich allen, die sich eine Veränderung in ihrem Innern wünschen, den Mut und Durchhaltewillen diesen Weg gehen zu können. So dass im Kleinen, und dadurch immer mehr auch im Grossen eine wirkliche Veränderung, Heilung und Frieden entstehen kann.
In Dankbarkeit für all diese Begegnungen, Erfahrungen und auf eine friedliche und lichtvolle Adventszeit
Andrea Kapp

